Unsere Schüler von heute - Ihre Azubis von morgen

Laut einer Presseveröffentlichung Anfang Februar bricht in Sachsen-Anhalt, nach Angaben der Arbeitsagentur, jeder 3. Azubi seine Lehre vorzeitig ab. Gründe seien falsche Vorstellungen von den Anforderungen im künftigen Job. Das Ergebnis liegt auf der Hand: Frust bei den Betrieben, die auf qualifizierten Nachwuchs gesetzt haben, aber auch bei den Jugendlichen, deren Zukunftsträume zerplatzen.

 

Die zahlreichen Maßnahmen ab Klasse 7, wie BRAFO, Schülerpraktika und BOB, die unsere Schüler bei der Berufswahl unterstützen, führen nicht zu dem gewünschten Erfolg. Dieses Problem ist nicht erst seit heute bekannt.

 

Viele Schüler haben oft keine konkreten Vorstellungen davon, was sie werden wollen, welche Firmen in der Region welche Berufe ausbilden oder welche Berufe es überhaupt gibt. Aufgrund dieser Erfahrung entstand schon vor etwa 2 Jahren, initiiert von Herrn Uwe Bombien, gemeinsam mit unserer Schulleitung, die Idee, neue Wege zu einer stärker auf die Praxis orientierten Berufswahl zu gehen. Ziel ist es, den Schülern die Möglichkeit zu geben, ab der 8. Klasse über einen längeren Zeitraum – geplant ist je ein halbes Jahr – 5 verschiedene Berufe, möglichst in 5 unterschiedlichen Berufsfeldern, in Unternehmen der Region kennen zu lernen. In der Praxis bedeutet das, dass die Schüler alle 14 Tage einen Arbeitstag erleben, praktische Erfahrungen sammeln und eigene Fähigkeiten und Fertigleiten austesten können. Sie lernen, was in diesen Berufen wichtig ist und was jeder Einzelne aus seiner Schulzeit mitbringen muss, um im späteren Leben bestehen zu können. Andererseits lernen die Unternehmen im Idealfall Jugendliche kennen, die sich als künftige Azubis besonders eignen. Verbindungen können frühzeitig aufgebaut und künftige Enttäuschungen vermieden werden, weil erwartete Anforderungen nicht erfüllt werden.

 

Die letzten beiden Jahre wurden seitens unserer Schule dazu genutzt, Verbündete zu finden, die uns dabei unterstützen, diese Idee in die Tat umzusetzen.

 



Als ein bedeutendes Ereignis auf diesem neuen Weg kann man die am 29. April stattgefundene Podiumsveranstaltung des Wirtschaftsrats der CDU mit unserer Sekundarschule zum Thema „Fachkräftenachwuchs in der Region sichern – Wege in eine zielgerichtete und passende Berufswahl“ bezeichnen. Als Podiumsteilnehmer ergriffen „Experten“ aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Schule Partei für unser „Projekt“. Stellvertretend möchten wir hier vor allem die Moderatorin, Frau Iris Kastner-Nauke, Geschäftsführerin BAQJ GmbH Magdeburg, Herrn Friedrich von Bismarck, Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrats der CDU, Frau Bärbel Mylius, Amtsleiterin Schulverwaltungsamt, sowie Frau Margitta Gottlob, schulfachliche Referentin Landesschulamt SA, nennen.

Neben unserem Bürgermeister, Herrn Rolf Sonnenberger, sind etwa 50 Vertreter von Firmen und Institutionen aus unserer Region unserer Einladung gefolgt und zeigten sich an den Ausführungen der Podiumsmitglieder interessiert, vor allem an der Vorstellung unseres Projekts durch Herrn Uwe Bombien, unserem Projektkoordinator, und durch Herrn Ralf Schmeckebier, unserem stellvertretenden Schulleiter. Ziel dieser Veranstaltung war es vor allem, diese Vertreter für unsere Idee zu gewinnen, damit sie uns als Partner zur Seite stehen. 10 Unternehmen erklärten sich bereits während bzw. unmittelbar nach der Gesprächsrunde bereit, unsere Schüler bei sich aufzunehmen, und bereits am darauffolgenden Tag erhielten wir weitere Zusagen zur Bereitschaft per Fax. Wir hoffen, dass noch weitere Unternehmen unserem Aufruf folgen und gemeinsam mit uns und unseren Schülern diesen neuen Weg zur zukünftigen Fachkräftesicherung in unserer Region gehen:

 

„Unsere Schüler von heute – Ihre Azubis von morgen. Das wollen und können wir gemeinsam gestalten.“

 

Ch. Schmidt

 




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